Hinter den Kulissen
Ein duftendes Blumenmeer in den Beeten im Dorf, frisch gebackene Brötchen zum Frühstück, schnelles Service vorm Start in die Radltour und bestens gepflegte Infrastruktur. Oft sind es die „kleinen Rädchen“, die im Hintergrund mit großem Herzen für rundum schönes Urlaubsfeeling in der Wildkogel-Arena sorgen. Wir holen aus der Fülle der helfenden Hände stellvertretend vier Protagonisten vor den Vorhang.

Rutschen frei!
Eine Rutschpartie ist lustig – besonders auf dem Rutschenwanderweg, der von der Mittelstation der Wildkogelbahn bis hinunter zum Gasthof Stockenbaum führt. Auf speziell designten Rutschmatten geht es für kleine und große Besucher über die zehn Edelstahlrutschen mit bis zu 53 Metern Länge. Georg Ripper und Mathias Ebenkofler sind seit vielen Jahren Angestellte der Bergbahnen Wildkogel und im Sommer unter anderem für den Rutschenweg zuständig. Mit der ersten Bahn fahren sie jeden Morgen bis zur Mittelstation und starten ihre zweistündige Inspektions- und Säuberungsrunde, wie sie erklären: „Wir wandern dabei mit unserem Werkzeug den Rutschenweg entlang, kehren die Hackschnitzel wieder zurück an den Rutschenausstieg, reinigen den Ein- und Ausstieg der Edelstahlrutschen von allfälligem Blütenstaub, Blättern oder Regentropfen und schauen generell, ob alles sauber ist bevor die Gäste kommen. Auf der Inspektionsrunde putzen wir auch mit einer Harke die Entwässerungsgräben entlang des Weges aus und mähen bei Bedarf hochstehendes Gras.“ Dann heißt es: „Rutschen frei!“ für die begeisterten Besucher, während sich die beiden schon längst wieder anderen Aufgaben widmen.

Lange Rast sorgt für Knusprigkeit
Knusprig, resch und g´schmackig! So sind die Frühstückssemmeln einfach am besten, und mit frischem Brot und Gebäck startet man in seinem Urlaubsdomizil perfekt in den Tag. Einer der Bäcker, der die Hotelbetriebe an sieben Tagen in der Woche mit frischen Backwaren versorgt, ist Stefan Schroll. Er steht in dem Familienbetrieb der Bäckerei Schroll in der fünften Generation am Backofen und unter dem Motto „slow baking“ sorgt er für besonders bekömmliches und haltbares Gebäck. Er erklärt: „Seit über 100 Jahren praktizieren wir diese Langzeitführung, in der der Teig bis zu 20 Stunden ruhen darf. Das sorgt zum Beispiel dafür, dass unsere Semmeln lange frisch und knusprig sind. Zudem verwenden wir für Brotwaren, Kuchen und Mehlspeisen nur unbehandeltes Mehl von österreichischen Mühlen unseres Vertrauens. Bei den verwendeten Milchprodukten zählen wir auf regionale Produkte von der Pinzgauer Molkerei.“ Und wer nach einem Tag auf den Wanderwegen oder am Bike den süßen Hunger verspürt, schaut am besten direkt in der Bäckerei Schroll in der Marktstraße vorbei auf eine der beliebten „Golatschen“. Stefan Schroll verrät, warum diese süße Versuchung einer der Renner unter den Mehlspeisen ist: „Wir machen den Plunderteig noch selbst, von Hand. Das macht unsere Topfengolatschen besonders gut.“

Die Ortspfleger
Wer durch die Orte Neukirchen und Bramberg spaziert, darf sich im Sommer über bunt-blühende Blumenbeete, sauber gemähte Grünflächen und bequeme Aussichtsbänke entlang des Weges freuen. Es sind die Bauhof-Mitarbeiter der beiden Orte, die für Sauberkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild sorgen. Stellvertretend für die beiden Teams holen wir Lois Nindl und seinen jungen Kollegen Hannes Hofer vor den Vorhang. Die Tage starten früh, denn für die Ortspflege ist einiges zu tun, weiß Lois Nindl, der schon seit 35 Jahren beim Bauhof arbeitet: „Wenn wir etwa Nachricht bekommen, dass ein Bankerl defekt ist, ein Wegweiser fehlt oder ein Überstieg über einen Weidezaun wackelt, kümmern wir uns gleich um die Reparaturen. Danach warten aber noch viele andere Arbeiten, wie das Pflegen der Blumeninseln, die unsere Gärtnerin Rosemarie mit viel Liebe bepflanzt hat. Im Park muss der Rasen gemäht, dort ein Baum gestutzt oder die vielen Müllkörbe geleert werden. Generell halten wir immer unsere Augen offen, um auf den Wegen oder Straßen achtlos Weggeworfenes zu entfernen.“ Hannes Hofer ist erst seit zwei Jahren im Team und weiß: „Unser handwerkliches Geschick – ich bin gelernter Tischler, Lois war Zimmerer, kommt uns bei unseren Arbeiten sehr gelegen. Wir sind auch für die Sportanlagen und Spielplätze zuständig und halten diese intakt und sauber. Und wenn diese Arbeiten erledigt sind, dann helfen wir beim Veranstaltungsaufbau für die Wochenmärkte und Events im Ort. Es ist immer viel zu tun, doch freuen wir uns auch selbst, wenn alles schön intakt und sauber ist im Dorf.“

Damit sich die Räder drehen
Sebastian Ziegler ist Bike-Spezialist im „Home of Bike“ in Neukirchen. Neben der Shopleitung schraubt er auch in der Rad-Werkstatt oder berät Kunden im Verleih. Nicht selten erlebt er, dass Urlauber nach der Anreise einen Defekt an ihrem Bike entdecken und doch eigentlich schon längst die erste Biketour starten wollten. Er erzählt: „Von einfachen Platten, Speichenrissen oder Achtern im Laufrad bis hin zum Rad, das mitten auf der Autobahn vom Radträger fiel, haben wir in der Werkstatt schon alles erlebt. Damit der Einstieg in die erste Tour reibungslos verläuft, raten wir, gleich nach Anreise bei uns vorbeizuschauen. Wir legen uns ins Zeug, damit die Gäste schnell ihre Tour beginnen können. Wenn der Schaden größer ist, oder das Service länger dauert, organisieren wir Leihbikes für den ungetrübten Urlaubsauftakt.“ Sebastian Ziegler ist selbst leidenschaftlicher Biker und weiß: „Viele unterschätzen, dass hier in den Bergen von den Bremsen viel mehr abverlangt wird und man vor der Abfahrt seine Bremsbeläge überprüfen sollte. Daher, einfach kurz zu einem Check bei uns vorbeikommen. Wir haben auch immer den einen oder anderen Tourentipp parat und im Geschäft liegt gratis Kartenmaterial auf. Und wer will, kann sich natürlich auch komplett neu ausstatten – vom Helm über Protektoren und Radldressen bis zum Bike oder E-Bike.“
Text: Edith Danzer