Alm News
Gipfelsieg & Einkehr – das gehört zusammen, wie Sommer & Sonnenschein. Die Almen der Wildkogel-Arena sorgen mit viel Herzblut und Gastfreundschaft für das kulinarische Wohl und erholsame Rast der Wanderer. Wir haben Neuigkeiten aus der Almenvielfalt rund um den Wildkogel, die dank der Saisonverlängerung der Bergbahnen Wildkogel bis 26. Oktober erlebbar sind.

Baumgartenalm
Kaum jemand in der Wildkogel-Arena sagt Baumgartenalm, wenn man von der wundervoll-urigen Hütte am Wanderweg Richtung Mühlbachtal spricht. „Bagascht Oim“ wird man viel eher hören, denn so ist die Alm am großen Rettenstein bekannt. Im Sommer 2025 öffnen
neue Pächter die Hüttentüren für die Wandergäste: Michelle Bacher hat gemeinsam mit ihrem Partner die Hütte übernommen und die neue Wirtin könnte einigen Stammgästen bekannt vorkommen. Michelle sorgte bislang in der Wildkogel Alm für das Wohl der Gäste, doch nun erfüllte sie sich den Traum einer eigenen Hütte. Sie erklärt: „Ich kehre fast zu meinen Wurzeln zurück, denn meine Großeltern gehören schon seit vielen Jahren zur Agrargemeinschaft Baumgartenalm. So verbrachte ich schon als Kind viel Zeit auf dieser Alm. Wir werden für eine gute Jause mit regionalen Produkten sorgen und ein original ungarisches Kesselgulasch vom offenen Feuer wird die Besonderheit unserer Hütte.“ Der Käse unserer Jause kommt direkt von der Kaserei auf der Alm und in dem riesigen, sonnigen Gastgarten der Baumgartenalm kann man herrlich verweilen. Die Alm ist ein beliebtes Ziel für (e-)Mountainbiker und Wanderer, die die Hütte von allen Seiten des Wildkogels und auch von Tirol über das Stangenjoch erreichen können. Für besonders müde Wanderwadeln gibt es auch die Möglichkeit, die Hütte mit dem Taxi zu erreichen.

Wildalm – Alm neu leben
Man nehme fünf naturverbundene Quereinsteiger, eine ganze Herde Leihkühe, Pinzgauer Strahlenziegen, Tauernschecken und einen Stall voller Hühner, garniere das Ganze mit unzähligen Litern Herzblut und einer wunderschön gelegenen, urigen Alm… Willkommen auf der Wildalm! Unter dem Motto „Alm neu leben“ bewirtschaften Ronja, Andi, Johannes, Simon und Claudia seit letztem Jahr die Wildalm als innovatives Almprojekt „ALPINUS – Nachhaltige Revitalisierung stillgelegter Almen im alpinen Raum“. Ronja Landvogt ist eine der Wildalm-Sennerinnen und erklärt: „Wir sind ein bunter Haufen. Zusammen vereinen wir viele Kompetenzen – Simon ist Bäcker, Käser und Agrarwissenschaftler, Johannes ist Käser, Musiklehrer und Posaunist, Andi ist Maschinenbauer, Claudia Gastromanagerin und ich selbst Trainerin und Agrarwissenschaftlerin. Zusammen sind wir ein geniales Team und haben die zwei Jahre brach liegende Wildalm letzten Sommer übernommen und mit viel Einsatz wiederbelebt.“ Die Wildalm liegt auf 1.694 m Seehöhe zwischen dem Untersulzbachtal und dem Habachtal und ist über Forst- und Almwege mit Aussichtspunkten erreichbar. Wanderer erleben hier „Alm mal anders“ - so authentisch, wie das echte Almleben nun mal ist. So kann es nämlich sein, dass die fünf Almleute gerade ein vermisstes Kalb suchen oder mit dringenden Arbeiten um die Alm beschäftigt sind und man es sich mit im Brunntrog eingekühlten Getränken, selbstgebackenem Brot und Butter und Käse aus der eigenen mobilen Kaserei am Hüttenbankerl gemütlich macht. An den Wochenenden überrascht das Team mit „Pop-Up-Gastro“, einem – meist mit viel Käse zubereiteten - Überraschungs-Almgericht wie Cheeseburger, Almpizza mit selbstgemachtem Mozzarella oder überbackenem Kartoffelgröstel. Natürlich sind dank Bäckermeister Simon neben dem Brot auch saftige Kuchen auf dem Tisch. Wer selbst lernen will, wie Käse hergestellt oder Brot gebacken wird, meldet sich einfach zu den unterschiedlichen Workshops an. Neben dem Almerlebnis hat der Verein ALPINUS aber noch ein höheres Ziel, wie Ronja erklärt: „Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die Biodiversität fördern, Bodenschutz sicherstellen und regionale Wertschöpfung schaffen. Mit einem integrativen Ansatz, der technische, pädagogische und wirtschaftliche Elemente verbindet, werden neue Konzepte für die Almwirtschaft des 21. Jahrhunderts erprobt.“ Unter dem Instagram Account wildalm.alpinus kann man den Fünfen bei ihrer Almarbeit über die Schulter blicken.

Finkalm
Die Finkalm im Untersulzbachtal wurde bereits im Jahr 1807 erbaut, seit 1904 mit Almbetrieb bewirtschaftet. Seit 2024 bewirten Sepp und Katharina Mair die Alm als Vater-Tochter-Team.
Rund 500 Liter Almmilch von den rund um die Alm weidenden Kühe werden hier täglich zu Butter und Pinzgauer Käse verarbeitet. Über die bei der Käserei anfallende Molke freuen sich die Almschweine. Besonders beliebt bei Einheimischen und Gästen ist das reichhaltige Finkalm-Frühstück auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse der Hütte. Das gibt es allerdings nur zu speziellen Terminen und auf telefonische Reservierung, damit es auch mit ganz viel Liebe vorbereitet werden kann. Die Termine werden auf instagram.com/_finkalm_ bekanntgegeben. Selbstverständlich enthält dieses Frühstück auch die selbst erzeugten Almprodukte wie Käse, Joghurt, Butter und Speck. Doch auch für selbst gebackene Mehlspeisen ist die Finkalm bekannt und beliebt. Und wer mag, deckt sich im Almladen gleich mit Speck, Wurst und Käse für daheim ein. Für alle Wanderer geht es zu Fuß ab dem Parkplatz Einöd über den Wasserfallweg entlang des Naturjuwels Untersulzbachfall etwas steiler hinauf. Danach führt ein breiter Almweg vorbei am Schaubergwerk Hochfeld und hinauf zur Alm auf 1.387 m. E-Biker radeln über den gut ausgebauten Forstweg in ca. 40 Minuten zur Hütte.
Im extra langen Almsommer in der Wildkogel-Arena – die Bergbahnen haben bis 26. Oktober geöffnet – und dem wunderschönen Wanderherbst bieten sich unzählige unvergessliche Bergmomente und zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in unseren langjährig bewährten und beliebten Hütten und Almen. Alle unsere Hüttenwirte freuen sich über Besuch!
Text: Edith Danzer